Der belgische Komponist Jean-Marie Plum ist v.a. für seine zahlreichen romantisch-expressiven Orgelwerke bekannt. Daneben schrieb er auch geistliche Vokalmusik, insbesondere Messen und Motetten für kleine Besetzungen und für den unmittelbaren Einsatz in der Liturgie. Aus diesem Fundus stammt seine Messe für zwei gleiche Stimmen (S/A oder T/B) und Orgel, die vor knapp 100 Jahren in einem französischen Kirchenmusik-Periodikum erschien und daher nur einem kleinen Expertenkreis bekannt wurde. Mit ihren vielen Vorzügen scheint sie wie geschaffen für vielerorts geltende chorische Erfordernisse unserer Tage: zweistimmiger Vokalsatz in einfacher, zumeist diatonischer Faktur, einzelne Passagen können ad lib. solistisch oder von einer kleinen Sängergruppe übernommen werden, die Orgelbegleitung enthält keine Schwierigkeiten und der Gesamtklang zeichnet sich durch vornehme Ebenmäßigkeit aus. Somit lässt sich mit diesem Ordinarium bei geringem Probenaufwand rasch eine gediegene Repertoireerweiterung für den zweistimmig singenden Chor erzielen.