Die Dichterin Silja Walter hat die erhabenen Gedanken und farbigen Bilder des alttestamentlichen Hohenliedes in sieben Gedichten mit sprachlicher Meisterschaft nachgezeichnet. Dem Musiker oblag es nun, die adaequate musikalische Form zu finden. Vom jubilierenden Domchor war ihm aufgetragen worden, die Gedichte so zu vertonen, dass das Werk vielen Chören diene, die für Festtage etwas Neues, den heutigen liturgischen Forderungen Entsprechendes suchen.
Die Gesänge sind für gemischten Chor und Orgel geschrieben. Bei festlichen Anlässen können Blechbläser und Pauken beigefügt werden. Die Gemeinde ist in vier Gesängen einbezogen. Damit diese Integration ohne Stilbruch geschehen kann, sind die Chorsätze tonal und teils kirchentonartlich gehalten. Alle knappformulierten Gesänge mit dem bekannten 'Heilig, heilig' intoniert, ist weiträumig angelegt: Hier soll der Jubel des Hohenliedes durchbrechen dürfen, hin zum Altar des Allerhöchsten und zur innigen Anbetung im Mysterium fidei.