Hidas komponierte 1980 sein erstes Fagottkonzert für Fagott und Streichorchester.
So ist das Konzert für Fagott und Blasorchester das zweite seiner Fagottkonzerte. Es wurde 1999 gegründet und von Hidas speziell für den niederländischen Fagottisten Dorian Cooke geschrieben. Dorian Cooke war Solofagottistin beim Dutch Symphony Orchestra in Enschede und hatte später die gleiche Position beim Rotterdam Philharmonie Orchestra, bevor sie zum Residence Orchestra von Den Haag wechselte. Hi das fragte Frau Cooke, ob sie eine Anfrage für ihr Solokonzert hätte. Sie antwortete, dass sie einen schönen, lyrischen zweiten Satz haben möchte. Die Komponistin erfüllte ihren Wunsch, und sie erhielt einen ausdrucksstarken, langsamen Satz in der Höhe, der voller Emotionen und Schönheit ist. Die Uraufführung des zweiten Fagottkonzertes fand auf der 9. WASBE-Konferenz (5. bis 11. Juli 1999) in San Luis Obispo, Kalifornien, mit Dorian Cooke als Solistin statt.
Das Konzert hat drei Sätze. Der erste Satz Allegretto beginnt mit einem starken, ansteigenden Viertelnotenmotiv im Unisono, das das Solofagott energico mit einem kleinen Thema übernimmt und sich zu einem Legato entwickelt. Das Ensemble begleitet mit kurzen Zwischenrufen, Akkorden und Passagen im Dialog mit dem Solisten. Ab Takt 18 schließen sich Celesta und Vibraphon an und begleiten mit achtstimmigen Arpeggios, und das Fagott führt ein heroisches Lied ein, das durch Stakkato-Passagen in den Holzblasinstrumenten unterbrochen wird. Im Takt 42 kehrt die Markatofigur mit einem neuen Oktavmotiv in Triolen zurück, und die erste Kadenz auf Basis des letzten Motivs folgt. Tempo 1 (Takt 63) legt die Form des ersten Satzes (ABA) eindeutig fest und führt die Anfangsmotive wieder ein. Ein sehr emotionaler und lyrischer zweiter Satz (Moderato Canta, der vom Solisten eine gute Atemtechnik und die Beherrschung des hohen Registers bis d" verlangt, zeigt einmal mehr die Fähigkeit von Hidas, schöne, emotionale Musik zu machen. Auch dieses Werk ist in dreiteiligem fonn (ABA) gehalten. Zwei lange Kantilenen zu Beginn werden vom Ensemble fortgesetzt und dann wieder aufgenommen. Ein sich bewegendes Allegretto in Triolen bildet den mittleren Teil des Satzes, und die ausdrucksstarken Phrasen wiederholen sich in Tempo 1 und verblassen in einem Morendo. Als dritter Satz folgt ein tänzerischer und virtuoser Moderato Giocoso in 6/8 Meter Höhe. Das Fagott und das Ensemble funkeln vor Freude und Musikalität. Die Tonsprache ist elegant und die Orchestrierung ist sehr ausgeprägt. Das sich wiederholende Triolenmotiv erscheint mehrmals, wie in einem Rondo, und das Stück endet mit einem virtuosen Ende. Die Perkussionsteile beinhalten eine Paukenpartie und Teile für drei Stabspiele - Glockenspiel, Xylophon und Vibraphon.