Die anonym überlieferte Sonate für skordierte Violine aus den Beständen der Dresdner Hofkapelle verweist stilistisch auf die Tradition der süddeutsch-österreichischen Geigenschule und zeugt von der hochstehenden Violinkunst im Deutschland des späten 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts. Eine handschriftliche, jedoch nicht zeitgenössische Notiz auf dem Notenumschlag verweist auf Heinrich Ignaz Franz Biber. Tatsächlich existieren erstaunliche Ähnlichkeiten zu Kompositionen von Biber, so dass vieles für seine Autorschaft spricht, wenn auch eine endgültige Klärung der Frage offen bleiben muss.