Tree Dance - Lake Dance - Fire Dance
Wenn der Wind durch die Bäume fährt, beginnen sie gemeinsam sich zu wiegen, zu tanzen. Vom Wind berührt kräuselt sich der flache See, das Licht glitzert darin und Wellen tanzen. Wenn aber ein winziges Feuer vom Wind erfasst wird, entsteht ein wilder Feuertanz, der ganze Wälder zerstört.
Diese Bilder habe ich in Musik umgesetzt.
Wer den Wind beobachtet, stellt fest, dass er unterschiedliche Rhythmen tanzen lässt: in den Bäumen weiche, unregelmässig wiegende, im Feuer ebenso unregelmässige, jedoch wildere, prickelndere. Nur im See lässt er die Wellen in regelmässigen, ruhigen Rhythmen tanzen.
Das Werk beginnt mit fünf starren Klängen; sie symbolisieren eine ruhige, noch unbewegte Baumgruppe. Diese Bäume kehren in den zwei andern Sätzen wieder: zu Beginn des zweiten reflektieren sie im Wasser, und am Ende des dritten werden sie vom Feuer zerfetzt.
Ich wurde an einem Brass Band Wettbewerb in Montreux zu dieser Musik inspiriert:
Einerseits war ich vom sehr hohen spielerischen Niveau der Brass Bands überwältigt und sah all die klanglichen Möglichkeiten vor mir ausgebreitet, anderseits hatte ich die zündende Idee während der Mittagspause am Lac Leman, in dessen Wellen eine leichte Brise das Sonnenlicht tanzen liess.
Beim Komponieren ging ich von der üblichen Brass Band Formation aus (siehe oben). Diese Aufstellung ist nötig, um die verschiedenen Wechselspiele innerhalb der Band zur Geltung zu bringen.
(Carl Rütti)