Einheitlicher Chorklang, homogenes Singen in ebensolcher Kleidung. Was interessiert sich schon das Publikum für die Schicksale der einzelnen Chorsänger? Wie gut, dass man sich heute wieder „Aufführn“ darf. Wann sonst bleibt Zeit, um auf der Bühnen nett zu plaudern, laut herumzuschreien, sein Unverständnis gegenüber der zeitgenössischen Kunst zu artikulieren, seiner Hoffnung auf einen Soloauftritt, seinem dozierendem Gehabe, dem Unmut über Nachbarn oder seiner großen Verliebtheit zu einem Chormitglied Ausdruck zu verleihen? Oder wenigsten einen kleinen Blick in die aktuelle Abendausgabe zu werden.